Sightseeing

Kroatien- Austernschlürfen in Kingslanding

Hallo liebe Follower*innen, schön dass ihr wieder eingeschaltet habt ; ) Nachdem der letzte Eintrag über Griechenland nun schon etwas her ist, gibts nun endlich mal wieder was auf die Augen! Bei mir herrscht immer solange Schreibunlust bis genügend Bildmaterial von einem Ort gesammelt ist! Da dies nun der Fall ist und Marie und Chris zudem gerade Sekt kaufen sind gibts nun ein paar Zeilen über das was wir in Kroatien und auf dem Weg dorthin erlebt haben. By the way: alle Bilder im Blog öffnen sich durch Klicken darauf in Normalgröße!

THE ELEMENTS

Den Weg von Griechenland nach Kroatien durch Albanien und Montenegro hindurch haben wir uns mit einem kleinen Psytrance-Festival namens „The Elements“ im Süden von Albanien versüßt. Darauf sind wir nur ganz zufällig gestoßen, die Neugierde hatte uns aber direkt gepackt; wie ein albanisches Elektrofestival am Strand wohl sein möge? Well, also von der Location her erstmal großartig. Eingebettet in einem steinbruchartigen Tal, mit einem Wald aus vielen vielen uralten knorrigen Olivenbäumen, durchzogen von einem Bach über den ein paar kleine Holzbrücken führten und mit dem türkis-blau-farbenen Meer direkt vor dem Eingang war es natürlich die perfekte Festivalkulisse. Zusätzlich zu den Ziegenherden die hin und wieder hoch am Hang klingelnd hin und her kreuzten oder auch mal direkt durchs Camp rannten, war es auf jeden Fall mal was anderes als sonst!

Unser Vancamp umgeben von uralten Olivenbäumen
Blick auf den „Steinbruch“ und natürlich auf etwas herumliegenden Müll

Zudem war es das erste Festival mit Camper statt Zelt und ich muss sagen dass es, völlig überraschenderweise, viel cooler ist! Vor allem wenn man, wie in unserem Fall, andere Camper und deren Insassen kennen lernt und so etwas wie eine kleine Wagenburg bildet. Mit insgesamt 4 Camperküchen kocht es sich realtiv easy gemeinsam am Abend ( okay, die anderen haben gekocht, weil sie sich schon von unterwegs kannten und dementsprechend geplant hatten ) und die Biere sind auch immer schön kühl! Bei den täglich immer noch herrschenden 34° war das natürlich schon goil und wäre mit Zelten eher nicht zu realisieren gewesen. Geholfen hat aber auch dass man sich jederzeit im Meer oder zumindest bei den Strandduschen erfrischen konnte und die Bühnen immer erst ab 20:00 angefangen haben Musik zu spielen. Da wir so beschäftigt waren mit feiern oder verkatert sein haben wir mal wieder kaum Bilder vom eigentlichen Festival bzw den Bühnen gemacht naja.

Fazit des Ganzen war auf jeden Fall 4 Tage party hard, blaues Meer, viele andere ( ganz witzige)Deutsche Besucher*innen und leider auch sehr viel Müll. Albaniens Müllproblem machte natürlich auch vor diesem Ort nicht Halt und so sah man z.B. direkt vor dem Festivaleingang Wildpferde und Mulis im Müll der Müllstation des gesamten Strandes auf der Suche nach was fressbarem herumstapfen und des öfteren führten die Wege entlang irgendwelcher herumliegenden Schläuche, Plastiktüten, Autoreifen oder auch mal Essensresten. Was wäre Albanien schön, wenn es ein etabliertes System der Müllentsorgung/ Müllabfuhr gäbe und nicht zusätzlich noch viele Menschen ihre Hinterlassenschaften einfach in die Natur schmeißen würden, sad.

KROATIEN

Direkt am Sonntagmorgen verließen wir beinahe fluchtartig das Festival und machten uns auf Richtung Kroatien, denn dort würden wir auf einen weiteren Travelbuddy stoßen! Wir hatten beschlossen möglichst in einem Rutsch Albanien und Montenegro zu durchqueren und einfach so lange zu fahren wie wir Lust und Energie hatten. Also verbrachten wir den kompletten Sonntag im Auto auf den beeindruckenden und wunderschönen Pässen und Küstenstraßen der beiden Ländern.

Auf unserem Weg kreuzten außerdem Schafherden…
…und Wildpferde die Fahrbahn

Tatsächlich schafften wir unser Vorhaben auch mühelos und kamen am Abend an einem Campingplatz an, der direkt hinter der kroatischen Grenze an einer schönen Bucht gelegen war. Auch an dieser EU-Außengrenze klappte die Einreise dank digitalem Impfausweis problemlos und schnell. Geradezu arktisch kalt im Vergleich zu den letzten Wochen wehten uns abendliche 23° entgegen und wir waren neugierig wie Kroatien uns gefallen würde, denn wir waren beide noch nicht dort.

Unser erster Eindruck von Kroatien direkt hinter der Grenze, sieht eigentlich aus wie Italien?

DUBROVNIK

Unser erster richtiger Stopp war Dubrovnik, die südlichste und auch älteste ( größere) Stadt Kroatiens. Und wohl auch die schönste. Aber wow, es ist ja so touristisch, wahnsinn : D. Ich hatte mich bisher wenig, eigentlich noch gar nicht mit Dubrovnik beschäftigt und war deshalb relativ überrascht davon wie begehrt diese Stadt bei Tourist*innen offensichtlich ist. Und relativ schnell war dann auch klar weshalb; zum einen ist die Stadt selbst wie gesagt wunderschön, liegt direkt an einer malerischen Küste, ist mit der Fähre von Italien aus gut zu erreichen und, was wohl der wichtigste Aspekt ist, hier wurden 7 der 8 Staffeln Game of Thrones gedreht! ( kleiner sidefact: die 1. Staffel wurde noch in der priorisierten Stadt Malta gedreht. Weil Malta während der Dreharbeiten allerdings etwas demoliert wurde, wurde das Team kurzerhand wieder rausgeworfen)

Und zwar stellt die Altstadt von Dubrovnik die Kulisse für Kingslanding ( dt. Königsmund) in Westeros dar, welches zum Symbolbild für den Kampf um den Iron Throne geworden ist. Als Fan der Serie ist es schon reizvoll in einer extra GOT Tour an all den verschiedenen Drehorten innerhalb der Altstadt vorbeigeführt zu werden. Augenscheinlich nehmen auch deutlich mehr Leute an dieser Art Führung teil, als an einer normalen Stadtführung, tja. Spontan entstand bei uns die Idee währenddessen ein paar Bilder nachzustellen. ( diesen Einfall hatte ganz bestimmt noch nie jemand vor uns) Eine kleine Spoilerwarnung muss ich an dieser Stelle wohl aussprechen!

King Joffrey beim Ausrichten eines Ritterturniers anlässlich seines „namedays“ in Staffel 2
Mit deutlich weniger Türmchen und ohne Red Keep im Hintergrund, Chris ganz klein im Lovrijenac Fort
Dasselbe Turnier in einer anderen Einstellung und eine der wenigen Szenen des Drehs ohne den Einsatz von nachträglicher CGI ( special effects)
Fast gleich, nur mit weniger Ritter und mit mehr Kajak im Hintergrund
Die berühmte „power is power“ – Szene mit Lord Baelish und Cercei Lannister in Staffel 2
Jap, das bin ich ; )
Die grausame Babybastard-Ermordung in Staffel 2
Eigentlich ganz schön, Dubrovniks Westhafen
Die Verabschiedung Jon Snows von Sansa, Arya und Bran in der finalen Folge der 8. Staffel
Last but not least eine der berühmtesten Szenen in GOT überhaupt : Cercei Lannister kurz vor dem „walk of atonement“ in Staffel 5
Hm, good enough

Zusätzlich zu all dem Trubel steuern auch verschiedene Kreuzfahrtschiffe die Stadt an, Massentourismus am Limit also. Das zeigte sich neben der Menschenmassen, die, trotz Pandemie, immer noch beeindruckend waren, natürlich auch an den Preisen. 43€ für eine Nacht auf dem einzigen Campingplatz der Stadt und 46€ für ein Abendessen nachdem man immer noch ein bisschen hungrig ist, uff. Uns wurde mehrfach von unserer Tourführerin berichtet, dass aktuell ca. nur ein Viertel bis die Hälfte der Besucher*innen im Vergleich zu Vor-Corona da sind und jetzt weiß ich auch nicht genau warum man sich das antun sollte außerhalb einer Pandemie. Wieder einmal beglückwünschten wir uns zu der Entscheidung während Corona zu reisen.

Unsere Reise führte uns nach zwei Tagen Dubrovnik weiter Richtung Norden, denn nicht nur Game of Thrones wurde in Kroatien gedreht, sonder auch eine Vielzahl anderer Filme! Ein weiterer bekannter, wenn auch viel älterer Klassiker ist Winnetou! Und zwar Winnetou 1, Winnetou 2 und Winnetou und der Schatz im Silbersee. Kroatien ist eben einfach an so vielen verschiedenen Orten außergewöhnlich hübsch und vielseitig, so dass eben alle Teile dort gedreht wurden. Auf die Spuren von Winnetou begaben wir uns dann auch, da es ohnehin auch mal wieder Zeit für schöne Wanderungen war!

Da sich Kroatien aufgrund der vielen Buchten und vorgelagerten Inselchen ideal für die Austerzucht eignet, kamen wir natürlich nicht umhin bei einer ebensolchen Austernfarm auf unserem Weg gen Norden vorbei zu steppen. Der kleine Austernshop bot ausschließlich frische Austern und Weinpiccolöchen im angrenzenden „Restaurantbereich“ an. Aber das war ja schließlich auch genau das was wir wollten! ; P Die Austern waren köstlich und viel preiswerter und zahlreicher als alles was man sich im Restaurant leisten könnte. Omnomnomnom

NATIONALPARK PAKLENICA UND PLITWITZER SEEN

Je weiter wir gen Norden fuhren und die verschiedenen Campingplätze besuchten, desto mehr realisierten wir wie weit fortgeschritten Kroatien in der touristischen Entwicklung, bzw wie stark alles darauf ausgerichtet und aufgebaut zu sein scheint. Der Nationalpark Paklenica, der vor allem den südlichen Teil des Velebit Gebirges umfasst, ist streng geschützt und die zugänglichen Wanderwege sind gut gekennzeichnet, gepflegt und ausgebaut.

Hier offenbart der Blick das Besondere an Paklenica ; ein beeindruckendes Gebirgsmassiv, welches direkt an die Adria heranreicht

Natürlich war man, zumindest am Startpunkt aller Wanderungen, nicht allein. Die Kulisse der Schlucht aus weißem Kalkstein eignete sich nicht nur für die Winnetou-Dreharbeiten, sie ist seit jeher auch Anlaufstelle für Kletternde und Boulder*innen. Aber nach einer kurzen Weile verteilten sich die Menschen ganz gut und nach ein und halb Stunden Wanderung waren wir eigentlich komplett allein unterwegs und konnten das Panorama ungestört genießen.

Die weißen Kalkfelsen heben sich hübsch vor dem blauen Himmel ab
Wie überall sonst auch in Kroatien üblich: bevor man die Jausnhütte betritt wird man aufgefordert sich doch bitte erst mal einen kostenlosen Schnaps auszusuchen, Herrschaftszeiten !

Da wir zum ersten Mal auf unserer bisherigen Reise auch mal tagsüber zwei Tage lang nicht so dolles Wetter hatten, waren wir nur einen Tag wandern und hingen sonst einfach ein bisschen in unserem Camper rum oder spazierten am umliegenden Kiesstrand herum. Nach dem Tag wandern ging es weiter zur nächsten Hauptattraktion Kroatiens und Drehkulisse, zu den Plitwitzer Seen.

Der nacionalni park plitvicka jezera besteht schon seit 1949 ( also auch bereits vor Winnetou) und wurde mit seinen streng geschützten 296qkm als erstes Naturdenkmal weltweit 1979 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Hier haben wir erstmal unsere geschmierten Stullen gefrühstückt
Ich tippe ja auf diesen See als „Der Schatz im Silbersee“ – Kulisse
Wie klar darf eigentlich Wasser?
Riesige Pulks kleiner Fischlis sehen im klaren Wasser immer so aus als würden sie schweben
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Auch hier waren wir wenig überraschend mal wieder nicht die einzigen Besucher*innen aber auch hier war Corona auf unserer Seite. Wir hatten extra einen frühen Zeitslot gebucht und waren anfangs mit nur relativ wenigen anderen Menschen unterwegs. Ab halb 10 begann es voller zu werden und spätestens mittags schoben sich ganze Pulks Menschen über die Holzwege. Das war dann zwar nicht mehr ganz so entspannt, ABER durch die vom Park gewählte Variante des „ sanften Tourismus“ trotzdem immer noch schön.

Denn da es immer nur genau einen Weg über die Holzstege gibt, ist die Sicht auf die atemberaubenden Seen, Bachläufe, großen und kleinen Wasserfälle trotz großen Andrangs nie versperrt. Die Bilder aus der Slideshow bedürfen eigentlich auch keiner weiteren Beschreibung, man kann sehr schön sehen wie beeindruckend diese Landschaft ist. Die Seen wirken so blau, weil der Grund überall mit weißem Kalksand bedeckt ist und sich das Licht deshalb besonders schön im Wasser bricht.

Man kann zwischen verschieden langen Routen um die Seenlandschaft wählen und wird entsprechend des gewählten Routenbuchstabens mit Hinweisschildern durch den Park geleitet. Wir hatten uns für die 4h-Tour entschieden und fanden das auch genau richtig. Ich bin wirklich sehr positiv überrascht und auch total begeistert von der Schönheit dieses Parks und finde es deshalb auch (gerade noch) okay dafür 34€ Eintritt zu zahlen. Das nächste Mal würden wir vermutlich noch eine Ecke früher, nämlich um 7 statt um 8:30 am Eingang sein, aber so hatten wir trotzdem ein und halb Stunden ohne Menschenmassen.

Auf dem Campingplatz in Parknähe trafen wir danach dann auch endlich aaaaaaaaauf:

Die Marie mit kleinem Wohnwagen und passendem kleinen Hund Gnocchi <3
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