Kiten,  Sightseeing

Montenegro & Albanien, la dolce vita auf Balkanisch

MONTENEGRO

Ich knüpfe direkt dort an, wo Chris im letzten Eintrag aufgehört hat! Wir haben insgesamt dann doch 9 Nächte an unserem lauten, heißen, windigen, chaotischen und geliebten Spot in Montenegro verbracht. Es ist schon einfach wild, wie die Strandbude und der „Campingplatz“ organisiert und verwaltet werden und schlichtweg der totale deutsche Albtraum aufgrund fehlender Effizienz im Betrieb und fehlender Ruhe in den Abendstunden. Und das ist das tolle daran, wie schrecklich es wäre wenn man überall deutsche Verhältnisse vorfinden würde, ough. An das überall ständig präsente Müllproblem werde ich mich zwar nie gewöhnen, aber was solls, die Leute hier sind super lässig und auch die anderen Besucher*innen aus Deutschland sind nett.

Letzter Abend mit unseren Lieblingsschwaben und wie wir gleich einen heftigen Snapper ( und Kalamari) vertilgen

Besonders angefreundet hatten wir uns mit Simon und Lara aus dem Schwabenländle. Sie waren mit ihrem sehr professionell ausgebauten Camper unsere direkten Nachbarn und eigentlich haben wir mehr oder weniger eine Woche Pärchenurlaub mit ihnen verbracht mit jeder Menge Kiten, Doppelkopf ( insbesondere Lara scheint ein gruseliges Naturtalent zu sein) und gegenseitig zubereitetem leckeren Abendessen!

Trotz Kabbelwelle und beißwütigen Fischen haben wir beide während der fünf kitebaren Tage Fortschritte erzielen können und arbeiteten an unseren jumps. Leider gibt es dazu zero Beweisfotos, da wir immer beide gleichzeitig auf dem Wasser waren und keiner von uns Lust hatte stattdessen Fotos/Videos anzufertigen. Der Spot in Montenegro nahe der schönen Küstenstadt Ulcinj ist ein bisschen anspruchsvoller als die stehtiefen Flachwasserspots die wir sonst ansteuern, denn man kann hier im Bereich von nur ca 20m stehen und es gibt eine ordentliche Kabbelwelle, da auf dem offenen Meer und nicht in einer Lagune gekitet wird. Genutzt wird der thermische Wind, der sich immer erst über den Vormittag bei hohen Außentemperaturen aufbauen muss und verlässlich ab ca 14:00 einsetzt. Perfekt also für faule Langschlafende wie uns ; ) Wenn auch manchmal etwas unstetig, so bläst der Wind doch kräftig und erlaubt auch den Einsatz kleinerer Kites ( Chris nutzte seinen 9er, ich meinen 8er Core GTS).

In unserem Camp herrschte den kompletten Tag über Festivalcampatmosphäre da wir immer Beschallung von 3 verschiedenen Anlagen, nämlich von unserer eigenen und den umliegenden Strandbuden hatten, ein bisschen so wie wenn man eben die verschiedenen Bühnen auf einem Festival hört und dabei im Camp sitzt und pichelt. Für uns ein Zustand der gut auszuhalten war, für andere ruhesuchende Menschen eher ärgerlich. Aber naja was soll ich sagen, Deutsche lieben eben die Ruhe, balkan people verabscheuen diese! In Albanien ist dies kaum anders, je lauter und überschneidender die verschiedenen Mukken, desto besser einfach! ; D

ALBANIEN

Ab der albanisch-montenegrischen Grenze ging es für uns wieder ab ins Gebirge, nämlich in die albanischen Alpen! Damit arbeiteten wir den ersten Punkt auf der von unserer albanischen Freundin Krist eigens für uns markierten Google Map ab. Auf den Wanderungen, die alle in der Stadt Theth in einem Valley starten gibt es jede Menge fürs Auge! Man wird nicht nur mit dem fürs Gebirge üblichen tollen Panorama belohnt, sondern auch mit einer durchweg sehr grünen Vegetation und krass schönen, tiefblauen und sehr sehr kalten Gebirgsbächen und Wasserfallpools. Diese sind auch sehr nötig, da man eine 5stündige Wanderung bei 36 Grad sonst wahrscheinlich nur schwer überstehen würde. Jedenfalls haben wir uns 4 Mal auf dieser Wanderung in verschiedene schöne Wasserlöcher gestürzt und auch unsere Trinkreserveren dort aufgefüllt. Wenn man nicht gerade im Hochsommer hinfährt ist es dort zum Wandern wirklich zu empfehlen. Da sich alles nur bis auf 1200m abspielt, ist es überall schön grün und trotzdem hat man eine gewaltige Bergkulisse die höher wirkt als sie ist.

Hinter dem nächsten Hügel, eingebettet im Valley, liegt das Dörfchen Theth
Das kurze Plantschen im 9° kalten „blue-eye,“ eine Wohltat
Zwar nicht ganz so blau, aber ebenso kalt und klar! ( der Fluss ehehe )

Wir blieben 2 Nächte in Theth und machten uns dann wieder über die staubigen Schotterserpentinen auf gen Süden Richtung Tirana und Richtung schöne blaue Küsten. Auf dem Weg dorthin hatten wir das Glück auf besonders charmanten Stellplätzen zu stehen. Wir durften eine Nacht an einem malerischen Stausee verbringen und dort sehr leckeren Fisch und albanisches Schwarzbier genießen und dabei den ungefähr 3 dutzend Entenküken in verschiedenen Wachstumsstadien beim Herumflitzen zusehen. In Tirana erwartete uns ein sehr herzliches albanisches Ehepaar in der sengenden Hitze auf dessen Stellplatz oben auf den grünen Hügeln von Dajt. Sie konnten zwar kein Englisch, dafür haben wir direkt 4 frische Eier, ein paar Gurken und Auberginen von der heutigen Ernte zugesteckt bekommen und durften frisches kaltes Trinkwasser, den Kühlschrank und Strom mitbenutzen. Auch hier genießen Huhn, Kuh & Co inklusive Jungtiere ein super Bioleben und laufen auf dem großen Grundstück neugierig dorthin wo sie gerade möchten. ( z.B. zu unserem Camper, vielleicht gibt es dort ja etwas leckeres zu erpicken?!) Dank Krist ( und Dan) wurden wir direkt zu den wirklich lohnenden Restaurants und Bars gelotst und hatten dann noch einen sehr netten Abend mit Nathalie und Sophia, zwei jungen Mädels aus Bayern, die ebenfalls auf dem Stellplatz übernachteten.

Unser Stellplatz am Stausee Shkopet

Diese gaben uns auch den Tipp, auf dem Weg nach Süden bei einem schönen Weingut vorbeizuschauen, bei dem man kostenlos stehen darf, sofern man den ein oder anderen Wein und/oder ein Abendessen einnimmt. Das war genau nach meinem Geschmack, da gab es nicht viel zu überlegen. Wir nahmen also das Weingut Albanica in unsere Reiseroute auf und quälten uns in der schon wieder viel zu heißen Mittagshitze im Camper in die Weinberge. Selbst für Albanien ist es derzeit viel zu heiß, eine Katastrophe, meinte auch unsere Gastgeberin. Es sollte ab jetzt für die nächsten drei Wochen für uns kein Tag vergehen, an dem es nicht mindestens 37° hat…Klimakrise, love it.

Auf dem Weingut angekommen, genossen wir die Aussicht auf der riesigen Terrasse am Hang mit Blick über die Weinberge bis zum Horizont, wo man das Meer erahnen konnte. Durch den stetigen thermischen Wind war es dort im Schatten mit ein paar Gläschen Weißwein ganz gut auszuhalten. Wir probierten uns durch 7 verschiedene Weiß- und Rotweine und taten uns dazu am Mezzeteller gütlich. Am nächsten Tag ging es aber schon weiter nach Jale-Beach über einen wirklich sehr beeindruckenden Pass, Albanien ist echt viel bergiger als wir dachten! Auf dem Weg sahen wir auf den Hängen auch ein paar Waldbrände und Löschflugzeuge darüber fliegen, funfunfun.

Fast den kompletten Pass über wird man mit derlei Aussichten bei der Stange gehalten

In Jale-Beach selbst genossen wir ein bisschen albanische dolce vita am türkisblauen Wasser auf Liegestühlen mit Stromanschluss und inklusive Shisha und Cocktails bei lauter Ballermukke am Abend. Hat auch was, allerdings ist das Rumliegen und Nichts-tun auf Dauer eben doch nix für uns und somit ging es nach nur einer Nacht weiter nach Griechenland! Was können wir da nur vor haben…..

„ Ey, aus was besteht deine Jacke?!?“
Leckeres Ofenkäsegericht zum Wein
Theths schöne Bäche
Thets schöne Bäche
Süße Kükens überall
Dinner with a view
Erfrischung am Stausee
Ein ausreichend großer Whisky Sour für mich in der Tiraner Radio Bar
Lachsfrühstück mit Nathalie und Sophia auf den Hügeln von Dajt in Tirana
Auf dem Albanica Weingut lässt es sich ganz okay aushalten
Pina Colada am Jale Beach
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