Kiten

Griechenland und Lefkada

Hallihallo,

da sind wir wieder. Es geht mit unserer Geschichte direkt nach der Albanisch-Griechischen Grenze weiter. Wir überquerten die Grenze relativ spät am Abend, dazu kam dann noch die Stunde Zeitverschiebung – Zack, schon war es 22 Uhr. Wir schafften es vorm verhungern gerade noch in das nächstgelegene Dorf, das auch direkt das volle Griechenlandprogramm bot. Der Dorfplatz war überwachsen von Weinreben, unter denen das gesamte Dorf an zwei Tavernas bzw. deren Grills vereint saß. (Es war Montag)

Auf den Grills brieten Souflakis, was uns sehr gelegen kam, da wir noch nicht zu Abend gegessen hatten. Dazu gabs dann noch ein Bier und einen Salat.
Danach schliefen wir mit unserem Camper direkt auf dem Dorfplatz und hatten damit schon einmal einen fulminanten Einstieg. Außerdem lernten wir am nächsten Morgen, nach hilfreichem Hinweis von unseren Übernachtungsnachbarn, der in der Nacht noch angekommen war, unsere nächste Destination kennen: Der Kitestrand in Lefkada.

Der erste Teil des Abendessens an besagtem Tag
(Leider wurden nicht mehr Fotos gemacht)

Lefkada

Damit ihr unseren weiteren Weg versteht, sollte ich ein paar Worte zur Insel verlieren. Die Insel Lefkada ist die Einzige der Ionischen Inseln die man ohne Fähre erreichen kann. (Was uns bei Fährpreisen von 100€ und mehr sehr zusagte) Sie ist außerdem bekannt für den gleichmäßigen thermischen Wind, der jeden Nachmittag auf der Westküste aufschlägt. Eine kurze Recherche zeigte, dass dem in der Tat so war. Etliche Kiteblogs berichteten von Lefkada und den vielen Vorzügen. Wir machten uns, mit einem sehr erfolglosen Schwenk über einen Baumarkt, (Praktiker) also direkt auf den Weg.

Zwischenspiel: Das erste mal Dauercamping

Wer uns kennt weiß, dass wir in den letzten 10 Jahren noch nie länger als 1 Woche am Stück gecampt haben und auch das nur bei Sonderevents wie Radtouren oder Festivals. Wir sind also beide mit völligem Unwissen in die Reise gegangen, sowohl was Ausrüstung als auch unser mitgebrachtes Reisegepäck angeht.
Nun … nach vielen Tagen im Bus machten sich langsam die im Frühling getroffenen Entscheidungen bemerkbar.

Die Solarananas, inzwischen allerdings schon kaputt, weil mit dem Bus drüber gerollt 🙁

Wir hatten unsere Wohnbatterie u.A. durch zwei Tiefenentladungen zerstört, das 100W Solarpanel war nicht groß genug, um längere Zeit alleine zu stehen und der 230V Anschluss der Kühlbox war auch kaputt. Außerdem waren viele kleinere Dinge reparaturbedürftig, wie z.B. unser Waschbecken, das sich zu allem Überfluss auch als deutlich zu klein heraustellte. Es gab also eine lange Liste an Dingen, die wir gerne reparieren, aus- und auch verbessern wollten. Das große Problem dabei war, dass es südlich von Österreich keine Baumärkte zu geben schien.
Wo wir auch hin kamen, es gab mal nur Möbel, Autoteile, oder Wohnaccessoires.
Wir mussten also jeden möglichen Ort überprüfen, an dem wir potentiell Ersatzteile bekamen konnten.
Dies führte letzlich also zu dem Umweg über den Praktiker im Inland von Griechenland, bei dem es nichts gab, was wir gebraucht hätten, außer dieser kleinen, links gezeigten, leuchtenden Solarananas hehe

Reicht jetzt auch mal mit Bus

In Lefkada am Kitestrand angekommen (Die Hauptstadt der Insel heißt wie die Insel – praktisch) stellten wir fest, dass es immer noch weit über 35°C bei 50% Luftfeuchtigkeit war. Sicherlich auch etwas genervt vom erfolglosen Umweg entschieden wir uns kurzerhand für das Bungalow statt dem Betonstellplatz. Fünf Tage wollten wir in einem zugegeben etwas schäbigen Bungalow in perfekt klimatisierten Räumen wohnen und in normalen Betten schlafen und dabei kurz das Wetter und die Hitze ignorieren. Außerdem war die Wohnung direkt am Strand gelegen, sodass man direkt vom Bett an den Kitestrand gehen konnte. Wir wechselten also in den Urlaubsmodus, parkten den Bus am Straßenrand und fuhren nur noch mit unseren Rädern in die Stadt. Außerdem verbrachten wir natürlich viele Stunden in den angenehm klimatisierten Räumen unserer Behausung.

Äußerst köstliches Essen und eiskaltes Bier in einem Restaurant in Lefkada
Das einzige Foto, das in der Nähe der Unterkunft gemacht wurde

Zeit zu Kiten

Der Milos Strand war einer der hübschesten Kitestrände die wir bisher gesehen haben. Sehr blaues Wasser, angenehme Kiesel am Ufer, eingerahmt von den alten Windmühlen. Leider etwas anspruchsvoller, böiger Wind und stehen konnte man auch nicht. Das war allerdings auch nicht sehr dramatisch, denn gerade auf starke Windtage folgten starke Wellentage. An viel im Wasser rumstehen war dann sowieso nicht zu denken, ohne ordentlich Salzwasser zu schlucken.

Alles hübsch blau wie im Schwimmbad 🙂
Ja, so sieht das aus wenn man die coolste am Kitestrand ist!

Mit der Zeit lernten wir am Kitestrand ein paar der anderen Kiterinnen und Kiter kennen, die sich dort bei mehr oder weniger Wind tummelten. Es war eine bunte Auswahl: Ein Paar auf Hochzeitsreise, ein Grieche, der in Deutschland lebte und in der Heimat zu Besuch war, ein Amerikaner mit griechischen Wurzeln, ein Schweizer Paar, direkt angereist usw. usf.

Der Teil des Strandes an dem wir die meiste Zeit verbrachte. Mitte rechts sieht man die Überreste einer der Windmühlen

Wie ihr vielleicht schon bemerkt, gibt es sehr viele Fotos vom Kitestrand und wenige von anderen Orten. Wir waren zugeben auch nicht nur am Kitestrand, aber die anderen Strände und Orte waren nicht so berichtenswert, dass wir Fotos oder Geschichten gesammelt hätten. So waren wir nach dem Bungalowaufenthalt ganz im Süden von Lefkada, in einem Ort namens Vassilikis. Der Ort ist fürs Windsurfen bekannt, es finden sich dort einige Hotels und Schulen, ansonsten ist es aber ein typisches Küstenörtchen in Griechenland. Wir blieben 2 Tage auf einem sehr hübschen Campingplatz und zogen dann weiter zu einem der schönsten Strände an der Westküste. Porto Katsiki.

Zurück an unserem Kitestrand war klar, genug mit dem Bus rumgefahren. Jetzt wird erstmal gekitet

Der Strand selber war wirklich türkisblau und wunderhübsch. Leider war es sehr heiß und jeder Zentimeter mit anderen Touristen bedeckt. Wir parkten weit oben am Hang der Steilküste mit dem Plan dort zu übernachten und waren kaum 2 Stunden später schon wieder abgereist. Etwas verloren irrten wir in den 2 Tagen darauf mit unserem Bus umher, bevor wir uns entschlossen auf einen Campingplatz in Kariotes, keine 10 Min Autofahrt vom anfänglich genannten Kitespot entfernt unser Lager für die nächsten 8 Tage aufzuschlagen. Die richtige Entscheidung.
Ruck Zuck waren so fast zwei Wochen seit unserer Einreise nach Griechenland vergangen, ohne das wir “viel” gesehen hätten. Ein krasser Kontrast zu Anfang Juli, wo wir in zwei Wochen ja durch halb Osteuropa gereist waren. Der nächste Stop wartet allerdings schon – es ist (wieder) Albanien. Wir haben Karten für ein Psytrance Festival dort erstanden, damit die Fahrt nach Kroatien etwas kurzweiliger ist : P

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