Kiten

Oi Brasil, tudo bem?!

Aufmerksame Follower*innen unseres Blogs werden sich erinnern, dass wir geplant hatten zunächst vom 4.- 16. Oktober eine kleine Pause in unserer Heimat Dreieichenhain zu machen um nach dem ganzen anstrengenden Vanlife nochmal so richtig aufzuladen ; ). Das Wetter in Norditalien und Freiburg wurde dann einfach zu schlecht und wir hatten auch noch so einiges vor unserem Abflug in die Tropen zu erledigen, sodass wir etwas früher als ursprünglich geplant unseren Zwischenstopp einlegten. Bei der Gelegenheit haben wir auch einen Großteil unserer Freund*innen und Familie sehen können, was uns sehr gefreut hat!

Nach 12 Tagen im behaglichen, aber sehr regnerischen Dreieich waren wir dann aber doch sehr froh wieder in wärmere Gefilde abhauen zu können um dort mal so richtig einen weg zu kiten ; P

Wenn du alle folgenden Bilder anklickst, kannst Du sie größer sehen!

Homeoffice an der Ilha das ist lustig, Homeoffice an der Ilha das ist schön

Tudo bem? Alles gut? Yesss, richtig gut ist alles hier an der windigen Küste Nordostbrasiliens! Wer mich kennt weiß dass ich das Land und die Leute darin liebe, nicht umsonst bin ich schon das dritte Mal hier und diesmal nun auch endlich zusammen mit Chris! Das Leben hier ist sehr süß und tranquilo mit viel Caipirinha, exotischen Früchten, Siestas in Hängematten und natürlich viel Wassersport!

Durch den Passatwind, der hier verlässlich und ( meist) stark von Juli bis Januar aus einer Richtung bläst ist die brasilianische Küste eins der besten Kitereviere der Welt und die Creme de la Creme internationaler Kiter*innen tummelt sich hier an den verschiedenen Spots in den Lagunen oder auf dem offenen Meer. Zu der gehören wir ganz knapp noch nicht ; P , aber wir arbeiten täglich daran ehehe.

Angekommen am Flughafen in Fortaleza starteten wir zunächst für nur ein paar Tage an der Ilha do Guajiru und besuchten danach das im Norden gelegene Atins, halten uns derzeit in Macapa auf und werden den Dezember und Neujahr wieder an der Ilha verbringen

Zur schönen Wahrheit in Brasilien gehören aber auch die etwas beschwerliche Anfahrt, sowie die langen langen Wege in diesem Riesenland. Coroni hat das ganze natürlich auch nicht unbedingt easier gemacht. Auf unserem Hinflug mit dem umständlichen Stopover in Sao Paulo mussten wir auch knackige 6h am Flughafen warten weil wir unseren Anschlussflug verpasst hatten und auch die Reise von der Ilha do Guajiro hoch ins abgelegene Atins setzte sich aus teuren 5h Taxifahrt gefolgt von 2h Bootsfahrt zusammen. Naja, dass der „günstige“ Teil unseres Sabatticals vorbei war, das war uns schon vorher klar…..

Aber was soll ich sagen, am Ende des Tages lohnt es sich natürlich und so genießt man an der Ilha eine wunderschöne und liebevoll gestaltete Pousada ( bed & breakfast) direkt am Wasser mit Angestellten die ausschließlich dafür da sind Kites zu starten, zu landen und zu sortieren und manchmal sogar abzuknüpfen und einzurollen ( was uns allerdings etwas unangenehm war ) sowie einen Kompressor, damit man sich auch nicht zu doll anstrengen muss beim Kite aufpumpen ; ) ( dieser war allerdings zu der Zeit kaputt haha).

Mein Frühstücksfetischismus wurde sowohl im Coco-Knots an der Ilha sowie auch im Convento Arcadia in Atins ausreichend befriedigt

Noch exotischer und abgelegener, aber ebenso schön war es in Atins, einer Stadt ( naja eher Dorf) welche komplett auf sehr feinem weißen Sand erbaut ist und in der es keine Straßen gibt. Atins ist damit auch das Tor zum Nationalpark Lencois Maranhenses, Brasiliens einziger Wüste, welche aus tausenden kleinen „Lagunen“ besteht, die in der Regenzeit mit Süßwasser gefüllt sind und ein sehr schönes Bild abgeben.

Tatsächlich ist es auch möglich in einer dieser Süßwasserlagunen in der Wüste zu kiten, dieses Erlebnis ist allerdings mit einem relativ teuren Downwinder ( big thing in Brasilien; man kann kilometerlang ausschließlich mit dem Wind fahren und Tricks machen/üben, ohne danach wieder upwind fahren zu müssen, da man am Endpunkt mit einem Shuttle eingesammelt wird) verbunden, den wir uns ohne Gruppe zu zweit dann aber doch nicht leisten wollten.

Eine der größten Lagunen, in der neben baden auch kiten möglich ist

Was wir uns aber geleistet haben war eine Tagestour durch den Park, und zwar zu Pferd! Da jeder Fußmarsch im feinen Sand zu einem Kraftakt wird und es zudem in Brasilien noch recht viele Wildpferde gibt, ist nur logisch, dass das Pferd eine willkommene Fortbewegungsart in Atins darstellt. Ich bin in meinem ( vor allem jugendlichen ) Leben immer mal wieder in Urlauben ausgeritten und fand das immer eine sehr nette Methode eine hübsche Umgebung zu erkunden. Da ich früher zumindest voltigiert habe, kam mir jetzt auch nicht in den Sinn, dass man fürs Reiten etwas bestimmtes können muss, eigentlich sind die paar Grundlagen schnell erklärt und ja auch eigentlich nicht so schwer?

Auf dem Weg zum Strand durch Cashewwälder hindurch
Chris in der Frutaria wie er bei den heftigen Maracujas zulangt
Auf zum Ceviche!

Wie sich herausstellte war es aber vielleicht doch nicht so easy für jemanden der noch nie auf einem Pferd saß und somit konnte Chris insbesondere das Galoppieren auf den Dünen und am Strand nicht so wirklich genießen naja ( im Gegensatz zu mir juhu xD ) Wir hatten zwei entspannte und nette Guides dabei und haben zum Lunch den Hof einer brasilianischen Familie mitten im Nirgendwo besucht, wo wir im Anschluss alle ein bisschen Bubu in den Hängematten machen konnten. Ein paar Eindrücke von unserem Ausritt könnt ihr in unseren nebenstehenden Instagram Beiträgen anschauen!

Viele Europäer*innen sind ja generell von Brasilien, insbesondere in der Pandemie, etwas abgeschreckt. Es ist schon richtig, in den größeren Städten und Ballungsgebieten gilt es bestimmte Dinge zu beachten, wie zB sich nach Sonnenuntergang nicht unnötig draußen aufzuhalten, schon mal gar nicht in wenig belebten (Seiten-) Straßen und auch nicht allein. Seine Wertsachen nicht unnötig und offensichtlich zur Schau zu stellen gehört natürlich auch dazu. In Brasiliens Peripherie sieht die Sache jedoch deutlich entspannter aus. Je dünner besiedelt eine Region ist, desto sicherer ist es dort auch. Ich habe hier ( nebenbei bemerkt auch damals in Rio ) noch keine negativen Erfahrungen machen müssen. Die Menschen in den Küstengegenden in denen wir uns aufhalten sind genauso an einem friedlichen Leben interessiert wie wir. Bezüglich Corona gilt eigentlich das gleiche; im dünn besiedelten, immer stürmischen Nordosten wo sich ausschließlich alles unter freiem Himmel abspielt, ist das Infektionsrisiko nicht so hoch wie in den Großstädten, mal abgesehen davon dass die Impfquote dort über 90% beträgt!

Folge uns zu unseren nächsten Stops an Brasiliens Küste und in den Regenwald! Coming Soon
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